

Medizinisches Cannabis hat sich in den letzten Jahren von einer umstrittenen Droge zu einem Hoffnungsträger der modernen Medizin entwickelt. Doch wie wirksam ist es wirklich, und welche Risiken bringt es mit sich? Dieser Artikel beleuchtet wissenschaftliche Erkenntnisse, Anwendungsgebiete und die rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland.
Cannabis in der Medizin: Hoffnungsträger oder Herausforderung? Eine Ärztin zeigt den Einsatz von Cannabisöl. Foto: Shutterstock
Die Hanfpflanze, Cannabis sativa, zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Seit Jahrhunderten nutzen verschiedene Kulturen sie nicht nur als Rohstoff für Fasern und Öle, sondern auch wegen ihrer bewusstseinsverändernden Eigenschaften und ihrer Rolle als Heilpflanze. In Deutschland ist der Konsum von Cannabis seit April 2024 unter bestimmten Bedingungen legal. Bereits seit 2017 kann es als verschreibungspflichtiges Medikament eingesetzt werden. Doch ob Cannabis tatsächlich ein wirksames Medikament ist, bleibt weiterhin umstritten.
Dieser Artikel liefert einen fundierten Überblick über den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse zur medizinischen Nutzung von Cannabis. Welche Inhaltsstoffe der Pflanze sind medizinisch relevant, und bei welchen Krankheiten könnte Cannabis helfen? Wir betrachten die wichtigsten Anwendungsgebiete, beleuchten mögliche Nebenwirkungen und Risiken und werfen einen Blick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die Zukunft der Cannabisforschung.
Ursprünglich aus der Himalaya-Region stammend, hat sich die Hanfpflanze im Laufe der Jahrhunderte weltweit verbreitet. Sie gehört zur Familie der Cannabaceae und ist leicht an ihren charakteristischen handförmig geteilten Blättern und unscheinbaren grünlich-gelben Blüten zu erkennen.
In der traditionellen Medizin wurde Cannabis vielseitig eingesetzt, etwa zur Behandlung rheumatischer Beschwerden oder zur Schmerzlinderung. Besonders in Indien spielte die Pflanze eine zentrale Rolle in der Heilkunde. Heute wird Cannabis in der modernen Medizin in standardisierten Darreichungsformen wie Ölen, Kapseln oder getrockneten Blüten verwendet.
Die therapeutische Wirkung von Cannabis beruht vor allem auf den Cannabinoiden, einer Gruppe bioaktiver Verbindungen, die in der Pflanze enthalten sind. Im Mittelpunkt der medizinischen Forschung stehen dabei insbesondere:
Zusätzlich enthält die Cannabispflanze weitere Cannabinoide wie Cannabichromen (CBC) und Cannabigerol (CBG), die ebenfalls pharmakologisch interessant sind, jedoch weniger intensiv erforscht wurden. Besonders reich an THC, CBD, CBC und CBG sind die Blütenknospen der Pflanze.2
Neben Cannabinoiden umfasst Cannabis Hunderte von weiteren Phytochemikalien, darunter Flavonoide, Terpenoide, Phytocannabinoide, Alkaloide, Glykoproteine und Phytosteroide. Diese Verbindungen könnten die Gesamtheit der therapeutischen Wirkung von Cannabis unterstützen, sind jedoch bislang weniger umfassend untersucht.1,2
Die medizinische Forschung konzentriert sich auf die Wirkmechanismen der Hauptbestandteile THC und CBD sowie deren potenzielle Anwendungen bei unterschiedlichen Erkrankungen. Gleichzeitig bleiben wichtige Fragen zur optimalen Dosierung, Sicherheit und Langzeitwirkung offen, die für eine breitere Nutzung entscheidend sind.
Medizinisches Cannabis ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, die je nach therapeutischem Ziel und den Vorlieben der Patienten angewendet werden können:
Cannabisblüten werden inhaliert oder vaporisiert (verdampft), um schnelle Linderung bei Symptomen wie Schmerzen und Übelkeit zu erreichen. Diese Form ist in Deutschland seit einigen Jahren verschreibungsfähig und wird vor allem bei chronischen Schmerzen und neurologischen Erkrankungen eingesetzt.
Extrakte aus der Cannabis-Pflanze, die in Form von Ölen oder Tinkturen verabreicht werden, ermöglichen eine kontrollierte Dosierung von Cannabinoiden wie THC und CBD. Diese Form wird häufig von Patienten bevorzugt, die das Inhalieren vermeiden möchten.
Standardisierte Fertigarzneimittel auf Cannabinoid-Basis bieten eine präzise Dosierung. In Deutschland sind unter anderem folgende zugelassen:
Cannabis-basierte Cremes und Salben eignen sich für die lokale Behandlung von Schmerzen und Entzündungen. Sie werden insbesondere bei dermatologischen oder muskuloskeletalen Beschwerden angewendet.
Die medizinische Nutzung von Cannabis erfordert eine sorgfältige Abwägung der Vorteile und potenziellen Nebenwirkungen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Gehalt an THC und CBD sowie möglichen psychischen oder kardiovaskulären Risiken.4
Von der Heilpflanze zur Therapieoption: Cannabis birgt Chancen und Herausforderungen zugleich.
Cannabinoide werden zunehmend zur Behandlung von chronischen Schmerzen eingesetzt, insbesondere bei neuropathischen Schmerzen, die durch Schädigungen des Nervensystems entstehen. Studien zeigen, dass Wirkstoffe wie THC und CBD schmerzlindernde Effekte entfalten können, indem sie über das Endocannabinoid-System (ECS) die Übertragung von Schmerzsignalen hemmen.
Mehrere Untersuchungen deuten darauf hin, dass Cannabis im Vergleich zu Placebo eine wirksame Option für die Behandlung chronischer Schmerzen sein könnte. Eine Cochrane-Analyse kam jedoch zu dem Schluss, dass der Effekt von Cannabinoiden bei neuropathischen Schmerzen eher mäßig ausgeprägt ist und mit einer hohen Nebenwirkungsrate einhergeht.3,6
Aktuell gelten Opioide als Standardmedikamente für die Behandlung chronischer Schmerzen, obwohl ihr Einsatz aufgrund von Nebenwirkungen und einem hohen Suchtpotenzial problematisch ist. Medizinisches Cannabis bietet ein vielversprechendes Potenzial als Alternative, doch es bestehen weiterhin Herausforderungen in Bezug auf Standardisierung der Präparate, exakte Dosierung, langfristige Sicherheit und mögliche Nebenwirkungen.2
Cannabis wird auch bei neurologischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose (MS), Epilepsie und neurodegenerativen Erkrankungen eingesetzt.
Besonders gut untersucht ist die Wirkung von Cannabis auf die Spastik bei MS, also die krankhaft erhöhte Muskelspannung. Viele Betroffene berichten von einer subjektiven Verbesserung der Symptome durch Cannabinoide. Klinische Studien bestätigen diese Effekte teilweise, doch die Evidenzlage bleibt gemischt, insbesondere in Bezug auf die Langzeitbehandlung von MS-Patienten.3,6
Seit 2019 ist Epidyolex, ein CBD-basiertes Medikament, zur Behandlung epileptischer Anfälle bei Kindern ab 2 Jahren mit Dravet- oder Lennox-Gastaut-Syndrom zugelassen.3,7 Diese Zulassung unterstreicht das Potenzial von Cannabinoiden in der Behandlung spezifischer neurologischer Störungen. Laut einer Übersichtsarbeit von Leinen et al. (2023) kann die kurzfristige Einnahme von Cannabis außerdem bestimmte Symptome bei Erkrankungen wie amyotropher Lateralsklerose (ALS), Alzheimer- und Parkinson-Krankheit sowie Schizophrenie vorübergehend lindern.
Trotz der positiven Effekte, die in kontrollierten Szenarien beobachtet wurden, gibt es weiterhin Bedenken hinsichtlich der langfristigen Auswirkungen von Cannabiskonsum. Ein übermäßiger oder unkontrollierter Gebrauch kann potenziell negative Auswirkungen auf die psychische und physiologische Gesundheit haben.2
In der komplementären Onkologie wird Cannabis vor allem zur Linderung von Übelkeit und Erbrechen eingesetzt, die während einer Chemotherapie auftreten können. Diese Anwendung wird durch mehrere Studien gestützt, die zeigen, dass Cannabinoid-Therapien eine signifikante Reduktion dieser Symptome bewirken können – insbesondere bei Patienten, die auf herkömmliche Antiemetika nicht ausreichend ansprechen.3,6
Eine Übersichtsarbeit deutscher Autoren aus dem Jahr 2023 zieht jedoch ein gemischtes Fazit: „Trotz des enormen Hypes um Cannabis als Medizin ist die Evidenz für dessen Anwendung bei onkologischen Patienten unzureichend. Palliativpatienten mit refraktären Symptomen könnten jedoch geeignete Kandidaten für einen Therapieversuch darstellen.“8
Medizinisches Cannabis, insbesondere CBD, zeigt vielversprechende Ansätze bei der Behandlung psychischer Störungen. Eine Pilotstudie ergab, dass bei fast einem Viertel der Behandelten der Schweregrad der Depression halbiert werden konnte.9 Auch weitere Studien weisen darauf hin, dass CBD angstlösende und antidepressive Eigenschaften haben könnte.
Die Anwendung von Cannabis bei psychischen Erkrankungen wie Angststörungen, posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) und Depressionen ist jedoch nicht ohne Risiken. Es bestehen Bedenken, dass Cannabis psychotische Episoden auslösen oder bestehende psychische Störungen verschlimmern könnte. Diese widersprüchlichen Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit weiterer Forschung, um die potenziellen Nutzen und Risiken besser zu verstehen und zu bewerten.3,6
Cannabinoide wurden in verschiedenen Studien auch für andere medizinische Indikationen untersucht. Eine umfassende Übersicht bieten die Arbeiten von Wolfe et al. (2023) und Grotenhermen (2022).4,6 Zu den getesteten Einsatzbereichen gehören:
Die medizinische Verwendung von Cannabis ist mit einer Reihe von Nebenwirkungen und Risiken verbunden, die sowohl kurzfristige als auch langfristige Auswirkungen umfassen. Diese wurden in mehreren Übersichtsarbeiten ausführlich dokumentiert.6,10,11
Zu den häufigsten kurzfristigen Nebenwirkungen zählen:
Der regelmäßige Konsum von Cannabis kann langfristig zur Entwicklung einer Abhängigkeit führen. Zwar ist das Suchtpotenzial von Cannabis geringer als das anderer Drogen wie Opioide oder Kokain, dennoch kann die langfristige Exposition gegenüber Cannabisrauch, THC oder anderen CB1-Rezeptoragonisten eine Abhängigkeit auslösen, die als Cannabis-Use-Disorder (CUD) bezeichnet wird.
Cannabis-Use-Disorder (CUD) ist eine klinische Diagnose, die gestellt wird, wenn unkontrollierter Cannabiskonsum zu negativen Konsequenzen führt, wie beispielsweise:
Die Diagnose erfolgt in der Regel, wenn eine Person innerhalb eines Jahres mehrere dieser Kriterien erfüllt.
Längerer Cannabiskonsum kann das Risiko für Angstzustände, Depressionen und Psychosen (insbesondere bei genetischer Prädisposition) erhöhen. Besonders Jugendliche sind gefährdet, da wiederholter Konsum dauerhafte Veränderungen der Gehirnfunktion hervorrufen kann, die sich negativ auf schulische, berufliche und soziale Leistungen auswirken.
Ein weiteres Risiko bei der Verwendung von Cannabis sind mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Diese können zu unerwünschten Nebenwirkungen führen oder die Wirksamkeit der Medikation beeinträchtigen.
Darüber hinaus sollten Cannabinoide bei Schwangeren und stillenden Frauen vermieden werden, da sie das Risiko für ein verringertes Geburtsgewicht und neurologische Entwicklungsstörungen beim Neugeborenen erhöhen können.
Das Rauchen von Cannabis birgt zudem Gefahren für die Atemwege, da es Entzündungen und Lungenprobleme verursachen kann, was das Risiko für eine chronische Bronchitis erhöht.
Neben der medizinischen Nutzung ist Cannabis seit Jahrhunderten für seine psychoaktiven Eigenschaften bekannt. Schon in der Antike wurde die Pflanze in religiösen und rituellen Kontexten verwendet, um Bewusstseinsveränderungen herbeizuführen. In der Neuzeit etablierte sich Cannabis vor allem als Freizeitdroge. THC ist der Hauptwirkstoff, der den typischen „Cannabis-Rausch“ auslöst. Konsumiert wird es meist durch das Rauchen getrockneter Blüten (Marihuana) oder von Cannabisharz (Haschisch), häufig in Kombination mit Tabak.1,2
Der Freizeitkonsum von Cannabis und seiner psychoaktiven Bestandteile wie THC ist in vielen Ländern gesetzlich reguliert und kann mit gesundheitlichen Risiken wie Abhängigkeitsentwicklung, kognitiven Beeinträchtigungen und psychischen Belastungen verbunden sein.
Die Forschung zu medizinischem Cannabis schreitet rasch voran. Zahlreiche neue Präparate, Therapieansätze und Indikationen werden derzeit untersucht. Zu den innovativen Entwicklungen gehören synthetische Cannabinoide und Kombinationen aus THC und CBD, die als potenzielle Alternative zu Opioiden in der Schmerztherapie erforscht werden. Diese Kombination könnte eine sicherere Behandlungsoption darstellen, da CBD gezeigt hat, dass es einige der unerwünschten psychoaktiven Effekte von THC abschwächen kann.12
Ein weiteres vielversprechendes Forschungsfeld ist der Einsatz von Cannabinoiden bei Knochenerkrankungen wie Osteoporose und Osteoarthritis. Präklinische Studien deuten darauf hin, dass Cannabinoide den Knochenstoffwechsel positiv beeinflussen und das Fortschreiten dieser Erkrankungen verlangsamen könnten.13 Auch bei neuroinflammatorischen Erkrankungen, beispielsweise nach einem Schädel-Hirn-Trauma, wird die Rolle von Cannabinoiden untersucht. Erste Ergebnisse legen nahe, dass Cannabinoide neuroprotektiv wirken und die Entwicklung neurodegenerativer Erkrankungen nach einem Trauma verhindern könnten.14
Trotz dieser Fortschritte gibt es zahlreiche offene Fragen, die weiterer Untersuchung bedürfen:
Seit dem 1. April 2024 ist Cannabis für Erwachsene in Deutschland teilweise legalisiert. Dies betrifft jedoch ausschließlich den privaten Eigenanbau und den Konsum von Genusscannabis. Medizinisches Cannabis bleibt weiterhin verschreibungspflichtig und unterliegt strengen Regulierungen.
Ärzte können Cannabis für therapeutische Zwecke auf einem normalen Kassenrezept oder eRezept verschreiben, vor allem bei schweren Erkrankungen wie:
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die Verordnung von medizinischem Cannabis vereinfacht, indem der Genehmigungsvorbehalt der Krankenkassen für viele Fachärzte aufgehoben wurde.15,16,17
Patienten können medizinisches Cannabis ausschließlich auf ärztliches Rezept erhalten. Nach der Verschreibung wird es in Apotheken ausgegeben, die auch für die Beratung und Aufklärung zur richtigen Anwendung zuständig sind. Die Kostenübernahme durch Krankenkassen erfolgt in der Regel nur bei schwerwiegenden Erkrankungen und nach ausführlicher ärztlicher Begründung. Während die Erstverordnung häufig noch von der Krankenkasse genehmigt werden muss, entfällt dieser Schritt bei Folgeverordnungen zunehmend.15,18
Eine umfassende Übersicht zur Gesetzeslage, den Verschreibungsmöglichkeiten und dem therapeutischen Potenzial von cannabisbasierten Medikamenten bietet Grotenhermen (2022).4
Cannabis ist eine Pflanze mit einer jahrtausendealten Geschichte, die inzwischen ihren festen Platz in der modernen Medizin gefunden hat. Mit der Legalisierung von Genusscannabis in Deutschland im Jahr 2024 wurde ein gesellschaftlicher Meilenstein gesetzt, der die Debatte um medizinische und therapeutische Anwendungen der Pflanze weiter befeuert.
Besonders Cannabinoide wie THC und CBD stehen im Fokus der medizinischen Forschung. Sie haben sich bei der Behandlung von chronischen Schmerzen, Übelkeit infolge einer Chemotherapie und neurologischen Erkrankungen wie Epilepsie und Multipler Sklerose als vielversprechend erwiesen.
Doch trotz dieser Fortschritte bleiben offene Fragen: Wie wirken sich Cannabinoide langfristig auf den menschlichen Körper aus? Welche Dosierungen sind sicher und effektiv? Und wie lassen sich mögliche Nebenwirkungen besser kontrollieren? Aktuelle Studien zeigen zwar das Potenzial von Cannabinoiden, weisen aber auch auf die Risiken hin. Besonders bei Langzeitanwendungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten ist weitere Forschung dringend erforderlich.
Cannabis könnte in der Zukunft eine noch größere Rolle in der Medizin spielen, doch die Antworten auf die offenen wissenschaftlichen Fragen werden entscheidend sein. Klar ist: Der verantwortungsvolle Umgang mit dieser Pflanze bleibt ein zentraler Aspekt – sowohl in der Forschung als auch in der praktischen Anwendung.
Gut zu wissen
Cannabinoide, die aktiven Wirkstoffe der Cannabis-Pflanze, entfalten ihre Wirkung im menschlichen Körper hauptsächlich über das Endocannabinoid-System (ECS). Dieses körpereigene System spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung vieler physiologischer Prozesse, insbesondere solcher, die vom zentralen Nervensystem gesteuert werden. Dazu gehören Stimmung, Hunger, Gedächtnis, Schmerzempfinden und die Bildung neuer Nervenzellen (Neurogenese).
Das ECS besteht aus drei Hauptkomponenten:1,2,3
Pflanzliche Cannabinoide, wie sie in Cannabis vorkommen, können ebenfalls mit den CB1- und CB2-Rezeptoren interagieren. Sie aktivieren oder modulieren das ECS und beeinflussen so die genannten Prozesse. Durch diese enge Verbindung zwischen Cannabinoiden und dem ECS bietet die Cannabis-Pflanze ein vielversprechendes Potenzial für medizinische Anwendungen.
Quellen:
THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol) wirkt als partieller Agonist an CB1-Rezeptoren im zentralen Nervensystem. Durch die Aktivierung dieser Rezeptoren löst THC eine Reihe von Effekten aus, darunter:
Diese Eigenschaften machen THC auch zur häufig genutzten Substanz in Freizeitdrogen. Medizinisch wird THC jedoch vor allem für seine schmerzlindernden, antiemetischen (gegen Übelkeit) und appetitanregenden Eigenschaften eingesetzt.1,2
Quellen:
CBD (Cannabidiol) bindet nicht direkt an CB1- oder CB2-Rezeptoren, sondern wirkt als negativ allosterischer Modulator. Das bedeutet, dass es die Wirkung anderer Substanzen, die an diese Rezeptoren binden, beeinflusst. Statt direkt auf das Endocannabinoid-System zu wirken, interagiert CBD auch mit anderen Rezeptorsystemen, wie dem Serotonin-System, und entfaltet dadurch:
Im Gegensatz zu THC ist CBD nicht psychoaktiv und verursacht kein „High“, was es zu einer beliebten Option für medizinische Anwendungen macht.1,2
Quellen: